Unser Wahlprogramm

Der Ortsverein der SPD Wasserburg

Wahlprogramm 2020 für die Legislaturperiode 2020/2026

Präambel

Wasserburg ist weltoffen, tolerant, wirtschaftlich stabil und sozial im Gleichgewicht.

Die Stadtentwicklung muss sich durch einen guten Ausgleich zwischen Modernität, innovativer und urbaner Gestaltung, dem Erhalt des Wasserburger Lebensgefühls und des historischen Stadtbildes auszeichnen. Dabei spielt auch die ökologische Nachhaltigkeit eine gewichtige Rolle. Gerechtigkeit bedeutet gleiche Chancen für Frauen und Männer – in der Arbeitswelt und in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Unsere Politik stellt dabei die Bedürfnisse und Interessen von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern gleichberechtigt in den Mittelpunkt.

1. Stadt und Ökologie

Der weltweite Klimawandel und die daraus resultierenden, existenzbedrohen-den Veränderungen für alles Leben fordern von uns mutige politische Entscheidungen und gleichzeitig einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens.

Der Klimaschutzmanager muss von der Öffentlichkeit mehr wahrnehmbar sein. Das Klimaschutzmanagement ist als Querschnittsaufgabe zu sehen, die mit allen Verwaltungsbereichen eng verknüpft ist und angefragt wird. Eine ganze Stelle ist hierfür einzufordern. Unbürokratische und niedrigschwellige Beratungsangebote und Informationen für Bürger und Firmen zu den Themen CO2-Einsparung in den Bereichen Dämmung, Heizung und Energieverbrauch sind aufzubauen.


Kinder und Jugendliche sind am Themenbereich Klima und Nachhaltigkeit zu beteiligen und fortzubilden, auch im Rahmen des Energiedialogs 2050. Wir fordern ein neues Klimaschutzkonzept mit realistischen Zielen, konkreten Meilensteinen und dem Ziel der Klimaneutralität 2050. Die begonnenen Energiesparprogramme sollen konsequent in allen öffentlichen Gebäuden umgesetzt werden.

Beteiligungen an umweltfreundlicher Energiegewinnung sollen das Angebot erweitern. Wir verfolgen die Intensivierung einer umweltfreundlichen Energiegewinnung vor Ort (Blockheizkraftwerke, Kraft-Wärmekopplung, Wind, Solar und Wasser) und eine Abkehr von fossiler Energie, auch im Verkauf. Wir wollen unabhängig von den Energiegiganten sein.


Aufbauend auf unserer erfolgreichen Umweltpolitik der letzten sechs Jahre wollen wir auch in Zukunft die Lebensqualität in unserer Stadt nachhaltig und ressourcenschonend weiterentwickeln.  

Die durch die SPD-Fraktion im Stadtrat initiierte Ausrufung des Klimanotstandes in Wasserburg ermöglicht uns, jede politische Entscheidung auf die Auswirkung hinsichtlich der Erderwärmung zu überprüfen. Der Energieverbrauch ist weiter zu reduzieren. Die Infrastruktur für alternative Antriebsformen (z. B. Wasserstoff) ist aufzubauen.


Wir unterstützen Bürgerprojekte, die eine umweltfreundliche Energiegewinnung zum Ziel haben (siehe Parkhaus „Überfuhrstraße“). Grund und Boden sind nicht vermehrbar. Wir favorisieren eine flächenschonende Innenentwicklung vor einer Außenentwicklung.


Wir wollen städtische Grünflächen erhalten und gegebenenfalls durch den Ankauf von Grundstücken erweitern. Wir werden auf die Einhaltung von Grünordnungsplänen und Baumschutzverordnung der Stadt achten.


Der städtische Wald soll weiterhin nachhaltig bewirtschaftet und erweitert werden. Bei der Bepflanzung von städtischen Grünflächen sind weiterhin konsequent Lebensgrundlagen für Insekten und andere Tiere zu schaffen. Wichtig sind uns der nachhaltige Erhalt und die Erweiterung der Baum- und Grünflächen im gesamten Wasserburger Raum.


Die Lichtverschmutzung ist einzudämmen. Das Wuhrtal ist mit seiner Artenvielfalt zu erhalten. Wir setzen uns für den Erhalt der Biotope und den Ausbau der Biotopvernetzung in der gesamten Weitläufigkeit unseres Stadtgebietes, von der Tegernau bis zur Lohe, vom Wuhrtal und von der Burg bis nach Reitmehring und Attel ein.


Die zunehmende, insbesondere durch den Klimawandel entstehende Hochwassergefährdung wird erkannt und Maßnahmen zum Schutz der Altstadt werden kontinuierlich überprüft und neu bewertet.


Schadstoffmessungen sollen regelmäßig durchgeführt werden und reduzierende Maßnahmen müssen folgen.

2. Verkehr

Leitsatz unserer Verkehrspolitik ist: Wasserburg sicher und attraktiv – zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Bus, der Bahn und dem Auto. Im Mittelpunkt steht der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs als Mobilitätsangebot für die Bürgerinnen und Bürger einerseits und die Entlastung der Stadt vom Individualverkehr andererseits. Mobilität ist Voraussetzung für die Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben.


Wasserburg ist ein Mittelzentrum und muss für alle gut erreichbar sein. Dabei soll die Verkehrsbelastung so gering wie möglich gehalten werden. 

Unser Ziel ist, den Durchgangsverkehr aus der Stadt herauszuhalten. Die Umgehungsstraße wird nach wie vor nicht so stark genutzt, wie das möglich wäre. Wir setzen deshalb auf eine bessere Beschilderung der Umgehungsstraße und bessere Hinweise für LKWs, was die Höhe des Brucktors und die Ziele in den Gewerbegebieten betrifft.  

Um den Ziel- und Quellverkehr zu beeinflussen, vertreten wir das Konzept, dass die Nutzung des Parkraums in der Altstadt teurer gehalten werden muss ist. Stattdessen können die Parkhäuser kostengünstig benützt werden. 

Wir treten für eine weitere Verdichtung und damit eine Verbesserung des Angebotes im ÖPNV ein. 

Wir fordern ein unkompliziertes, einheitliches und kostengünstiges Fahrkartensystem für den ÖPNV. Wir unterstützen alle Bemühungen für eine optimale Anbindung an das Bahnnetz mit einem Halbstundentakt des Stadtbusses. 

Gerade für die nicht motorisierten Verkehrsteilnehmer muss die Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet sein. Wir setzen uns für den Bau von weiteren Fahrradtrassen, Gehwegen und Überquerungshilfen ein. Der Radfahrer- und Fußgängerverkehr soll weiter gefördert werden. 

Die zunehmende Nutzung von E-Bikes soll mit der Schaffung einer adäquaten Infrastruktur, Abstell- und Lademöglichkeiten unterstützt werden. 

Der Busverkehr und die damit einhergehende Infrastruktur wie z. B. Wartebereiche, Kundenfreundlichkeit und die Tarifstruktur sollen im kommunalpolitischen Fokus fest verankert sein. 

Beim Umbau des Bahnhofsgeländes in der Altstadt wird die Trasse für die Bahn freigehalten. 

Wir erneuern unsere alte Forderung einer schnellen Umsetzung der Höhenfreilegung des Bahnübergangs in Reitmehring und dem Bau des Kurztunnels. Die Verkehrssituation wird dadurch erheblich verbessert und beide Ort-steile können zusammenwachsen. Die erste Tektur bei der Planung hat erfreuliche Ergebnisse gebracht, weitere Verbesserungen für die Fußgänger und Fahrradfahrer sind anzustreben. 

Die Radwege in Wasserburg sind weiter auszubauen, um möglichst viele Einwohner von diesem umweltfreundlichen Verkehrsmittel zu überzeugen. Der Fahrradtourismus ist zu fördern und in Abstimmung mit dem Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) auszubauen.

3. Sicherheit

Die SPD kämpft gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie und Frauenfeindlichkeit. Wir lehnen jede Form der Verharmlosung von extremem Gedankengut ab. Dies ist wichtiger denn je, da Umfragen eine Zunahme von menschenfeindlichen Einstellungen zeigen.

Wir unterstützen die Schaffung eines zeitgemäßen Dienstgebäudes unserer Polizei Wir sehen uns mit Problemen wie Vandalismus, Verschmutzung und dem missbräuchlichen Alkoholkonsum im öffentlichen Raum konfrontiert. Die Polizeipräsenz insbesondere in der Altstadt, zur Abschreckung und Ermittlung der Verursacher sind wesentliche und wirkungsvolle Gegenmaßnahmen. 

Wir stehen hinter dem Alkoholverbot im öffentlichen Raum in der Altstadt. Wir unterstützen die Freiwilligen Feuerwehren Wasserburg und Attel-Reitmehring im Rahmen des Feuerwehrbedarfplanes 

Wir vertreten die Erhaltung beider Standorte durch Sanierung und Neubau. Das Feuerwehrhaus in der Altstadt ist durch einen Neubau zu ersetzen.

4. Soziales, Familie, Jugend und Senioren

Wasserburg ist eine soziale Stadt. Der gesellschaftliche Zusammenhalt trägt uns. Die unterschiedlichen Lebensmodelle und Lebensphasen, in denen die Menschen leben, stellen eine Vielfalt dar. Sich für die Chancengleichheit einzusetzen, ist ein Grundsatz der Sozialdemokratie.


Wir unterstützen aktiv die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Wasserburgs bei allen kommunalpolitischen Fragestellungen. 

Der Dialog mit Bürgerinformations- und Fragestunden soll verbessert wer-den. Die Beteiligung an Willensbildungsprozessen auf Verwaltungs- Stadtrats- und Bürgerseite soll weiter ausgebaut werden.

Familie

Familien sind für uns, dort wo Kinder sind. Familien sollen zwischen den gleichwertigen Lebensmodellen „Erziehungsarbeit und Berufstätigkeit“ oder „Erziehungsarbeit“ wählen können. Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt, unsere bisherigen Forderungen im Sozialbereich wie bei der Kinderbetreuung sind zeitgemäß und richtig. Wir wollen die Angebote dazu weiter ausbauen und anpassen.

Die Öffnungszeiten in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen müssen kundenorientiert erweitert werden. Die Qualität der bestehenden städtischen Kindergärten soll weiter ausgebaut werden. Für die Förderung der frühkindlichen Entwicklung wollen wir weiterhin investieren. Bestehende Finanzierungen zusätzlicher Förderkräfte müssen gesichert sein. 

Ein besonderes Anliegen ist für uns die gelungene Integration von Migrantenkindern und deren Familien in unsere Gesellschaft. Wir setzen deshalb auf eine individuelle Sprachförderung für Kinder mit Sprachdefiziten. Die zusätzlichen Angebote in den städtischen Kindergärten sollen finanziell gesichert bleiben. Wir unterstützen die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Kindergärten, Schulen und der Volkshochschule. 

Die Mittagsbetreuung an den Grundschulen soll weiterhin gefördert werden. Auch in Zukunft soll ein gesundes Mittagessen angeboten werden. Die pädagogische Betreuung der Kinder ist durch qualifiziertes Personal zu garantieren. Wir fordern eine Ganztagesbetreuung mit Mittagessen und sozialpädagogischer Begleitung für den Stadtteil Reitmehring. 

Wir unterstützen das landespolitische Ziel einer kostenlosen Kinderbetreuung. Das Leben mit Kindern in Wasserburg soll durch die kontinuierliche Aufwertung von Spielplätzen zusätzlich attraktiv sein. 

Wir begleiten die Umsetzung und Verbesserung des von uns initiierten Wasserburg Passes der allen Altersgruppen die gesellschaftliche Teilhabe er-leichtern soll. Wir unterstützen das Konzept der Familienberatung als Angebot für alle Familien und treten für eine Neuaufstellung (Träger, Finanzierung) ein.

Jugend

Das Jugendzentrum „Innsekt“ spielt in der professionellen Jugendarbeit eine wichtige Rolle und verdient deshalb weiterhin unsere aktive Unterstützung. Wir unterstützen die vielen Aktionen in den Sommer- und Winterferien, mit denen die Kinder ihre Ferien aktiv verbringen. 

Die Ferienbetreuung im Jugendzentrum „Innsekt“ in den Ferienwochen entlastet die Eltern bei der Betreuung und die Kinder haben viel Spaß. Diese Angebote werden wir mit viel Engagement aussuchen und begleiten. Die Stadt soll sich bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Eine aktive Kinder- und Jugendbeteiligung stärkt die Sozialkompetenz. 

Die Skaterplätze am Badria und in Reitmehring sollen gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen begutachtet und entsprechend attraktiver gemacht werden.

Senioren

Die Seniorenpolitik in der Stadt besitzt für uns einen hohen Stellenwert. Der demografische Wandel stellt uns vor Herausforderungen in vielen Bereichen. Das Angebot im Bereich der Altenhilfe in Wasserburg ist qualitativ hochwertig und etabliert. 

Die ambulante und stationäre Infrastruktur soll durch die Stadt und ihre Ver-treter/innen unterstützt werden. Zusätzliche, aufgrund des demografischen Wandels zu erwartende Bedarfe müssen schnell erkannt und implementiert werden. Der gute und vertrauenswürdige Dialog mit den jeweiligen Trägern der Al-tenhilfe wird weiter fortgeführt. 

Ebenso setzen wir uns für Menschen mit Behinderung ein. Wir wollen wei-terhin die Barrierefreiheit im Stadtgebiet verbessern. Gleichzeitig sollen Bau-maßnahmen den Bedürfnissen der immer älter werdenden Bevölkerung entgegenkommen. Das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Landkreises ist als Grundlage unserer seniorenpolitischen Ausrichtung zu sehen. 

Wir erkennen den zunehmenden Bedarf, günstigen und barrierefreien Wohnraum für Seniorinnen und Senioren zu schaffen deren Renten mit den steigenden Mietkosten nicht in Einklang zu bringen sind

5. Wohnen

Wir treten für eine Wohnsituation ein, in der alle sozialen Schichten der Bevölkerung vertreten sind. Einer Gentrifizierung in Arealen der Stadt wird von uns ausdrücklich entgegengewirkt. Wir werden auch künftig alles daransetzen, dass Wohnen in Wasserburg bezahlbar bleibt, Mieter und Mieterinnen geschützt werden und neue Wohnungen entstehen. 

Die Stadt muss, wenn irgend möglich, Grundstücke zur Wohnbebauung erwerben um sozial verträglichen Wohnungsbau zu ermöglichen. Grundstücke der Stadt dürfen nicht veräußert werden. 

Wir betrachten die Wohnungsbaugenossenschaft als Partner der Stadt für die Schaffung und den Erhalt bezahlbaren Wohnraums. Wir sind überzeugt, Überzeugung, dass hohe Lebensqualität und sozialer Frieden für alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Heimatstadt nur mit einer Politik des sozialen Ausgleichs erreicht werden kann. Dazu gehört auch die konsequente Umsetzung des Inklusionsgedankens auch im Bereich des Zusammenlebens und Teilen des Wohnraums. 

Wir setzen uns ausdrücklich für eine angepasste Nachverdichtung von bereits bestehenden Wohnbaugebieten ein. Das derzeitige Rentenniveau ist mit den steigenden Mietkosten nicht in Ein-klang zu bringen. Wir erkennen den zunehmenden Bedarf, günstigen und barrierefreien Wohnraum für Seniorinnen und Senioren zu schaffen.

Bei der Vergabe von Baugrund durch die Stadt sollen Familien auch zukünftig besonders berücksichtigt werden.

Es gilt, Wasserburg als Stadt für Jung und Alt weiter zu entwickeln.

Mit innovativen Wohnkonzepten werden wir die Interessen aller Generationen berücksichtigen.

6. Gesundheit, Gesundheitsvorsorge und Wohlbefinden

Grundsätzlich muss die Basis-Gesundheitsversorgung für jedermann zugänglich und erreichbar sein. Wohlbefinden ist ein Fundament der Gesundheit. Es erwächst aus sozialer Sicherheit und aus dem Gefühl des Angenommenseins. 

Wir begrüßen den gemeinsamen Neubau der Romed Klinik Wasserburg mit dem kbo-Inn-Salzach-Klinikum im Ortsteil Gabersee. Die barrierefreie Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist derzeit nicht geplant. Wir setzen uns deshalb für die zeitnahe Planung und Umsetzung einer barrierefreien Busanbindung durch den ÖPNV ein.

Sämtliche Ausbildungsplätze im Bereich der Pflege sollen erhalten bleiben. Die Geburtshilfliche Abteilung ist unter dem Gesichtspunkt der geografischen Lage und der Daseinsvorsorge zu betrachten und zu erhalten.  

Wir unterstützen die Verknüpfungen zwischen stationären und ambulanten Strukturen ebenso wie Besucherdienste, Beratungsstellen, sozialpsychiatrische Dienste und Selbsthilfegruppen. Diese Bereiche werden meist durch ehrenamtliches Engagement getragen, das wir politisch würdigen und unter-stützen wollen. 

Hospizarbeit und die Einrichtung von Hospizen wird von uns ausdrücklich begrüßt und unterstützt.

7. Wirtschaft

Wasserburg ist ein Mittelzentrum und zugleich ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort, dessen Schwerpunkte konsequent weiterentwickelt werden müssen. Wir setzen unsere Politik der Attraktivitätssteigerung der Altstadt fort. Große Aufmerksamkeit widmen wir deshalb der Gestaltung von Wegen, Straßen und Plätzen sowie der Altstadtsanierung allgemein.


Wir betrachten solide Stadtfinanzen als Grundlage einer gerechten Politik in Wasserburg. Wir setzen auf eine sozial ausgewogene und nachhaltige Konsolidierung des Haushaltes. Angesichts der niedrigen Pro-Kopf-Verschuldung in Wasserburg haben für uns Investitionen in die kommunale Infrastruktur Vorrang vor einem zusätzlich verstärkten Schuldenabbau. 

Wir unterstützen die Wirtschaft und fördern sie durch eine gute Infrastruktur. Wasserburg bietet rund 10.000 Arbeitsplätze. Die Standorte der Betriebe - und damit deren Arbeitsplätze - sind soweit möglich zu sichern. Wir halten engen Kontakt zu den Firmen und zum Wirtschaftsförderungsverband (WFV, Runder Tisch). Wir unterstützen das Netzwerk für Energieeffizienz der Wasserburger Unternehmen. 

Wir verfolgen eine weitere Optimierung des Stadtmarketings und setzen auf die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Stadt, WFV und Tourismusverein. Neue, sozial- und umweltfreundliche Gewerbeansiedlungen, auch unter dem Aspekt Arbeitsplätze zu sichern, werden von uns ausdrücklich begrüßt und gefördert. 

Bei der Ausweisung von Wohn- und Gewerbeflächen setzen wir auf eine nachhaltige Stadtentwicklung. Eine Baulandausweisung erfolgt grundsätzlich in den im Flächennutzungsplan und im Entwicklungsgutachten der Stadt Wasserburg vorgesehenen Gebieten. Eine bessere Anbindung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist uns auch unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung wichtig. 

Wir setzen auf die qualitativ hochwertige Versorgung mit Wasser und Strom durch unsere Stadtwerke. Deren Unabhängigkeit von den großen Energiekonzernen soll durch mehr Eigenerzeugung ökologischer Energie gestärkt werden. Im Gegensatz zum Freistaat Bayern, der unter Führung der CSU seine Energiewerke ohne jede Not veräußert hat und auch im Gegensatz zu vielen anderen Städten hat Wasserburg seine Stadtwerke behalten und er-halten. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Wir wollen die Investitionsspielräume der Stadtwerke durch Zuführungen aus dem Haushalt der Stadt sicherstellen und erweitern.  

Abfallentsorgung und Rohstoffwirtschaft – ein Gewinn für Alle! Die Entsorgung des Hausmülls in Wasserburg ist ein ökologisches wie wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. Der Neubau eines modernen Wertstoffhofes ist dabei ein Zukunftsprojekt, um die Entsorgung und Verwertung des Hausmülls weiter zu verbessern. 

Ein erfolgreicher Wirtschaftsstandort lebt auch von der Förderung von Tourismus und Kultur sowie dem Erhalt des Schulstandortes. Wir unterstützen einen weiteren Ausbau kultureller und pädagogischer Angebote in der Stadt.

8. Bildung

Wasserburg ist Zentrum für die Bildung in Schule und Beruf. Wir stehen für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit. Für unsere Gesellschaft ist lebens-langes Lernen unverzichtbar. Auch die berufliche Aus- und Weiterbildung muss verstärkt gefördert werden.

Bildung ist umfassend. Die Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden. Die individuelle Förderung und Motivation der Schüler und Schülerinnen ist das entscheidende Kriterium für eine zukunftsorientierte Schule. Wir vertreten daher offensiv die Zielsetzung der Landes-SPD mit der Einführung der Gemeinschaftsschule in Bayern. Die aufsuchende Unterstützung für Familien muss zukünftig noch stärker als verpflichtender Auftrag des Staates verstanden werden.

Wasserburg ist eine Schulstadt für rund 6.000 Schüler und Schülerinnen und bietet alle Stufen des Schulsystems mit verschiedenen Ergänzungs- und Berufsfachschulen. Dieses umfassende Angebot wollen wir beibehalten und weiter ausbauen. Eine fundierte Aus- und Weiterbildung ist für den Einzelnen wie für die Gesellschaft von großer Bedeutung, insbesondere unter dem Aspekt des globalen Wettbewerbs. Wir unterstützen deshalb alle Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen in unserer Stadt. 

Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Stadt die Schulen in ihrem Zuständigkeitsbereich zeitgemäß ausstattet und zukunftsweisende Investitionen durch-führt, wie die Sanierung oder den Neubau der Turnhalle am Gries oder auch die Schaffung von zusätzlichen Räumen an der Grundschule am Gries (u.a. für Mittagsbetreuung). 

Die vollständige Barrierefreiheit der Schulen muss umgesetzt werden. Wir setzen uns ein für die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern, für das Nachholen von Bildungsabschlüssen sowie für das Erlernen fremder Sprachen und neuer Medien. Wir unterstützen deshalb die Ziele unserer Volkshochschule in Wasserburg und setzen uns für entsprechende Förderungen ein. Eine zentrale Einrichtung der VHS in der Altstadt soll mit Unterstützung der Stadt geschaffen wer-den. Gefördert werden sollen auch die Aktivitäten der Stadtbücherei.

9. Brauchtum, Kunst und Kultur

Wasserburg ist eine Kulturstadt und damit ist ein Anziehungspunkt für Kultur-schaffende aus allen Bereichen. Sie bietet Raum für alle Arten von Brauchtumspflege, Kunst und Kultur. Entsprechend groß ist das Angebot an darstellender Kuns und bildender Kunst, Brauchtum und Kunsthandwerk.


Wir vertreten diese Offenheit und fördern Brauchtum, Kunst und Kultur in allen Lebensbereichen. Kultur ist für uns ein essentieller Teil des Lebens. Wir unterstützen die breite musische Förderung von Kindern und Jugendlichen. Wir treten ein für die Sportförderung von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren 

Wir unterstützen, dass die Stadt gezielt und dauerhaft Institutionen wie das Wasserburger Kulturforum (Theater Wasserburg) oder die Wasserburger Stadtkapelle fördert. Ebenso vertreten wir, dass die Stadt viele kulturelle Projekte und Initiativen situationsbezogen fördert. Dadurch wird kulturelle Vielfalt geschaffen und die Eigeninitiative der Kulturschaffenden angeregt. 

Die Wasserburger Stadtfeste bringen Brauchtum und Kultur zu den Menschen in der Region. Die SPD fordert, dass die Stadt bei Stadtfesten für die Bürgerinnen und Bürger ansprechendes kulturelles Angebot sicherstellt. Die Belange der Anwohner müssen dabei berücksichtigt werden. Bei kulturellen Großveranstaltungen sollen bis zur Realisierung des Halbstundentaktes zusätzlich Fahrleistungen bestellt werden und das zeitliche Angebot erweitert werden.  Wir unterstützen einen barrierefreien Kinoneubau.  Wir unterstützen das Kino und den Theaterkreis Wasserburg.

10. Freizeit und Sport

Wasserburg ist eine Sport- und Freizeitstadt. Der Freizeit- und Vereinssport hat eine lange Tradition in Wasserburg und kann in vielen Bereichen sportliche Er-folge vorweisen: Im Fußball in der Bayernliga und im Basketball mit vielfachen „Deutsche-Meister-Titel und Pokalsiegen, in der Leichtathletik und im Taekwondo mit regelmäßigen Titelgewinnen bei diversen Meisterschaften.


Unser Ziel ist, dass Sport für alle möglich sein muss. Wir unterstützen des-halb die Förderung des Breitensports und des Leistungssports. Wir setzen uns besonders für die dazu notwendigen Maßnahmen ein, wie die Pflege und der Ausbau der Sportstätten in Wasserburg. Wir unterstützen politisch den TSV 1880 mit seinen Abteilungen. Wir vertreten die Forderung an den Landkreis, Sportanlagen für seine Schulen zu errichten und instand zu halten. 

Wir treten für die Verbesserung des Turnhallenangebots an der Grundschule am Gries im Rahmen der Sanierung ein. Wir treten weiterhin für den Badriabesuch zu Familienpreisen ein. Den Wunsch zahlreicher Wasserburgerinnen und Wasserburger nach einem Biergarten betrachten wir als Auftrag. Die Stadt Wasserburg soll sich aktiv für die Schaffung eines Biergartens einsetzen.  

Wir unterstützen den Ausbau der Sportanlagen und dass die Sportstätten des Landkreises auch für die außerschulische Nutzung ermöglicht wird. Wir fordern die Fahrradwege aufzuwerten und die Fahrradwegeführung und deren Beschilderung zu verbessern.

11. Tourismus

Wasserburg ist eine einzigartige Tourismus-Stadt, die über eine große Anzahl an Sehenswürdigkeiten im und rund um den Stadtbereich verfügt. Dies wird von vielen Tagestouristen, immer wieder bestätigen. Wir sind uns bewusst, dass unsere Nahregion mit seiner Voralpenlandschaft, den Seen, den Museen und dem Badria über große Attraktivität verfügt.


Wir sind stolz auf unsere Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und fördern deren Erhalt in jeder Hinsicht. Wir wollen den Tourismusbereich allgemein und ganz besonders den Radtourismus als sanfte Tourismusform fördern. Wir wollen den Tages- und den Wochentourismus qualitativ aufwerten. 

Die Errichtung einer Brücke über den Inn im Bereich der Kapuziner-Insel er-achten wir als notwendig und verfolgen weiter die Errichtung eines Rad- und Fußweges über den Inn. Wir brauchen mehr Beherbergungsbetriebe, besonders auch Privatanbieter. Das Fremdenverkehrsbüro muss ausgebaut, die Öffnungszeiten müssen erweitert werden. 

Wir wollen den Fremdenverkehr behutsam steigern und auch dauerhaft Arbeitsplätze damit schaffen. Wir achten dabei gleichzeitig darauf, dass die Stadt als „unser Wasserburg“ ihre Identität behält. Die Kooperation mit den Fremdenverkehrsverbänden Chiemgau und Chiemsee und den benachbarten Tourismusmagneten soll durch eine engere Zusammenarbeit intensiviert werden. 

Wir wollen die entstehenden Synergieeffekte touristisch und wirtschaftlich für Wasserburg nutzen. Eine Informationsplattform für gewerbliche und Private Anbieter von Übernachtungsmöglichkeiten soll geschaffen werden. Die Stellplatzsituation für Wohnmobile und eine entsprechende Infrastruktur sollen weiter optimiert werden.

Schlussbemerkung

Unser Programm verfolgt klar definierte Ziele, die wir erreichen wollen. Denn auch in Wasserburg gibt es genügend vorhandene und immer wieder neue Problemfelder, die einer politischen und vor allem sozialdemokratischen Lösung bedürfen.

Schenken Sie uns Ihr Vertrauen!

alle